Frühwarnung und Frühinformation
Elterngespräche: eine ärgerliche Pflicht mit wenig Aussicht auf Erfolg?
Informationen für Lehrer:innen weisen uns gelegentlich auf unsere Rechte hin. Die allermeisten Informationen haben aber unsere Pflichten zum Inhalt. Wir wissen auch das zu schätzen, wollen wir doch vermeiden, dass uns später irgendwelche Vorwürfe gemacht werden.
Oft haben wir erlebt, dass recht schnell das Schulsystem verantwortlich gemacht wird, wenn etwas nicht läuft, wenn es zu Eskalationen unter Jugendlichen kommt. Medien berichten über Schüler:innen, die sich ungerecht behandelt fühlen. Schnell wird die Schuld bei der Lehrperson gefunden. Es wurde womöglich nicht die adäquate pädagogische Maßnahme gesetzt, nicht die passende Formulierung gefunden. Unangemessenes Verhalten von Kindern erscheint häufig harmlos, auch wenn das im Klassenverband mit 24 anderen Kindern gar nicht der Fall ist. Sogar wenn die Konsumenten derartiger Berichte selber Eltern sind, hält sich diese Perspektive hartnäckig. Interessanterweise halten die gleichen Medienvertreter:inen 25 Kinder pro Klasse für eine angemessene Zahl. Die „gute“ Lehrperson kann das.
Das soll hier keine Einleitung zur Forderung von Bootcamps werden. Adäquate pädagogische Maßnahmen sind tatsächlich angebracht. Natürlich sind erzieherische Interventionen im Schulalltag notwendig, es geht ja um Kinder. Was in den Medien oft fehlt, ist die Tatsache, dass das nur durch Zusammenarbeit der Schulpartner gelingen kann. Dazu muss aber zugegeben werden, dass die Schule nicht der einzige Schulpartner ist, der Pflichten hat.
Wir haben uns überlegt, auf welche Weise man bei Gesprächen mit Eltern auch deren Pflichten zum Thema machen kann. Lehrpersonen tun das oft wenig. Oft wollen wir die Eltern nicht vor den Kopf stoßen oder wir gehen davon aus, dass die Pflichten der Schüler:innen und Eltern ohnehin bekannt sind.
Die hier angeführten Links führen zu Dokumenten, die recht hilfreich sein können, wenn man sie bei Elterngesprächen zur Hand hat bzw. auf dem Tisch hat. Wir haben es ausprobiert,
ausgedruckt, auch an Kolleg:innen verteilt. Es sind hilfreiche Grundlagen für Gespräche.